Der Schmied in Schönhaid

Bild könnte enthalten: 4 Personen, Personen, die sitzen und im Freien

Die Zeit um 1900 erwies sich für den Schönhaider Schmied als besonders erfolgreich, vor allem aber lukrativ. Das auf der „Kipp“ abgebaute Kaolin wurde damals noch mit Pferdefuhrwerken nach Wiesau zur Bahnverladung gefahren. Täglich waren bis zu 20 Pferdefuhrwerke unterwegs. Die Schönhaider Bauern hatten dadurch eine gute Nebeneinnahme.

Beim Schönhaider Schmied fielen dadurch viele Arbeiten an, so mussten die Wagen repariert, die Pferde beschlagen werden. Schlechter wurde es als am Posten 16 ein Gleisanschluss eingerichtet wurde.

Die Schmied hatte bis dahin so gut floriert, dass zwei Schmiedegesellen dort – neben dem Meister – ihr Brot verdienen konnten. Im Gegensatz zu heute lebten die Gesellen im Haus, hatten Familienanschluss, bekamen Kost und Wäsche. Im Sommer jedoch mussten sie dafür auch in der Landwirtschaft mithelfen.

Kam ein Geselle auf der Walz vorbei, trat er in die Werkstatt, schlug mit dem Hammer auf den Amboss und sagte seinen Spruch auf. Konnte ihm der Meister keine Arbeit geben, so legte er für den Gesellen ein Geldstück auf den Amboss, das war Ehrensache. Der Geselle zog weiter.

Wegen wirtschaftlicher Schwierigkeiten musste Johann Lindner in den 1920er Jahren das Schmiedeanwesen verkaufen. Er pachtete es jedoch und arbeitete dort weiter. Ab 1938 arbeitete er bei der Reichsbahn als Bahnschmied.

1945 begann man in der Leugaser Straße mit Kunstschmiedearbeiten.

Das Bild vom Schönhaider Schmied hat mir (wieder einmal) Birgit Lindner zur Verfügung gestellt, bei der ich mich heute mal für die vielen Gespräche, für die Unterstützung…. ja für vieles bedanken möchte.

Das Bild von den Schönhaider Schmiedehandwerkern, bzw. aus der Schmiede zeigt von links: Johann Lindner sen., Johann Lindner jun.und zwei Gesellen aus dem Böhmischen; einer davon ist Anton Herold, der hier ansässig wurde.


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